Das Tagebuch der Anne Frank
Wer hat noch nicht von dem wohl berühmtesten, deutschen Tagebuch gehört, dem Tagebuch der Anne Frank? Viele Menschen mussten es in der Schule lesen und viele haben es freiwillig getan, denn so ein Tagebuch fasziniert Menschen. Man wirft einen intimen Blick in das Leben eines anderen. Anne Franks Tagebuch wurde in 55 Sprachen übersetzt. Und wenn man in unserer heutigen größten Bibliothek, dem Internet, nach ihr sucht, bekommt man 170 Millionen Einträge präsentiert.
Wenn Anne Frank das damals gewusst hätte! Ein kleines, jüdisches Mädchen, das heute niemand kennen würde, wenn es nicht zufälligerweise mit 13 Jahren ein Tagebuch geschenkt bekommen hätte und wenn sie nicht so offen und ehrlich in diesem Tagebuch ihre Gefühle beschrieben hätte. „Ich werde, hoffe ich, Dir alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemanden gekonnt habe, und ich hoffe, Du wirst mir eine große Stütze sein“, schrieb sie noch am selben Tag, dem 12. Juni 1942, in genau dieses inzwischen weltberühmte Tagebuch. Jener Jahrestag gilt deshalb als Tag des Tagebuchs.
Natürlich ist ihre Geschichte auch eine besondere, weil sie in einem Konzentrationslager sterben musste, aber sie hat der Welt ein solch großes Geschenk gemacht. Sie hat uns erzählt, wie sich ein Teenager fühlt, der sich verstecken muss, der nicht nur mit den Eltern auf engstem Raum und jeden Tag in der Angst leben muss, entdeckt zu werden.
Es kann natürlich nicht jedes Tagebuch so einschlagen und die Menschheit interessiert sich selten für „normale“ Geschichten - dafür wurde es auch nicht geschrieben. Anne hat es als Zufluchtsort empfunden. In ihrem Tagebuch durfte sie sein, wer sie wirklich war. Ansonsten hätte sie die lange Zeit unter den Erwachsenen (und das mitten in der Pubertät!) und in dieser angespannten Situation wohl nicht verkraftet.
Wir können heute nachlesen, was für ein weiser Mensch schon in diesem Mädchen steckte, das sein Leben in den letzten Jahren hauptsächlich im Kopf hat stattfinden lassen (müssen). Und sie selber hat den Wert ihres Tagebuches wie folgt beschrieben:
„Wie schön und gut wären alle Menschen, wenn sie jeden Abend die Ereignisse des Tages vor Augen riefen und prüften, was an ihrem eigenen Verhalten gut und was schlecht gewesen ist. Unwillkürlich versucht man dann jeden Tag von neuem, sich zu bessern, und selbstverständlich erreicht man dann im Laufe der Zeit auch einiges. Dieses Mittel kann jeder anwenden, es kostet nichts und ist sehr nützlich. Denn wer es nicht weiß, muss es lernen und erfahren: ›Ein ruhiges Gewissen macht stark!“ - Anne Frank
„O ja, ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. Ich will den Menschen, die um mich herum leben und mich doch nicht kennen, Freude und Nutzen bringen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod.“
Und wer weiß ....?
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