Ziemlich beste Freunde



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Mit Sicherheit kennen einige von euch den berühmten Film “Ziemlich beste Freunde”, in dem es um eine Beziehung zweier Menschen geht, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eine sehr intensive Freundschaft entwickeln. Die Themen Handicap, Depression, Milieu-Bildung in Großstädten und Kriminalität: klingt nach einer emotionalen Geschichte. Anlässlich des internationalen Tag der Freundschaft haben wir hier eine Rezension für euch. 

Im Jahre 2011 stürmte das französische Drama der Regisseure Eric Toledo und Olivier Kanash “Ziemlich beste Freunde” international die Kinos. Eine berührende, humorvolle und auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte eines wohlhabenden Querschnittsgelähmten und eines jungen schwarzen Sozialhilfeempfängers, welche durch Ihre Zusammenarbeit eine tiefgründige Freundschaft entwickeln, erobert weltweit unsere Herzen. 

Nach einer wahren Geschichte 

Der 21–Jährige arbeitslose Driss (Omar Sy) aus einem ärmeren Viertel in Paris bewirbt sich um einen Job bei dem reichen querschnittsgelähmten Philippe (François Cluzet) als Hilfspflegekraft. Der Antritt dieser Stelle ist jedoch keinesfalls seine Absicht – er braucht nur eine Unterschrift für das Arbeitsamt, um weiterhin Sozialgeld beziehen zu können. Das macht er auch zu Beginn des Films sehr deutlich, als der dreißig Jahre ältere Philippe mehrere hochqualifizierte Bewerber in einem Casting juriert. Driss sticht mit seinem sehr selbstbewussten und zugleich unpassenden Auftreten heraus: ein kurzer Flirt mit der Sekretärin seines zukünftigen Arbeitgebers und provokante Bemerkungen auf die Behinderung Phillipes scheinen nur die Spitze des Eisberges zu sein. Ein solch skurriles Bewerbungsgespräch amüsiert den verwitweten Philippe und er lädt Driss für den nächsten Morgen zu sich, um ihm seine Unterschrift zu reichen. Dieser ahnt noch nicht, dass ihn am besagten Morgen sein erster Arbeitstag erwartet. 

Nach einem sehr ungeläufigen ersten Tag mit Driss überreicht Phillippe ihm, wie versprochen, das unterschriebene Formular und seine Bezahlung. Die Entscheidung zu bleiben ist nach einem kurzen Blick in seine zukünftige Suite schnell getroffen. 

Nun beginnt eine unvergessliche Freundschaft zwischen zwei, sich zunächst unterschiedlich scheinenden Menschen, welche dann doch ihre große Gemeinsamkeit entdecken: sie lieben das Leben und scheinen beide psychisch daran gehindert zu sein es so zu leben, wie sie es wollten. Doch helfen sie sich gegenseitig durch ihre Unterstützung in allen Lebensphasen aus ihrem Loch raus und entdecken neue Lebensstränge und -wege. 

Eine Sensibilisierung anderer Art 

Trotz der Schwierigkeit des Themas gelang es dem französischen Regie - Duo eine Geschichte von Höhen und Tiefen zu kreieren, welche dramatisch und mitreißend und zugleich so berührend ist, dass sie eine Art Ruhe ausstrahlt. Eine lobenswerte Inszenierung einer ungewöhnlichen Bekanntschaft und einer Entwicklung einer sehr engen und stabilen Freundschaft, aus zwei jeweils sehr distanzierten und labilen Charakteren. Philippe und Driss scheinen sich gegenseitig etwas zu lehren und zu geben, was ihnen vorher nicht gegeben werden konnte. Verantwortungsbewusstsein und ein sicherer Job sind für Driss genauso eine neue Sache, wie das Rauchen einer Haschzigarette oder der selbstbewusste Schritt in die Außenwelt für Phillipe. Trotz unzähliger Herausforderungen und Hindernisse, welche die beiden überwinden müssen, stärken diese nur ihre Beziehung zueinander. Der humorvolle Charakter, gespielt vom sympathischen Omar Sy, verleiht dem Film den tragikomischen Akzent, welche ihn zu einer der besten Dramen über Freundschaft macht und zugleich eine Sensibilisierung für ein schweres und ernstzunehmendes Thema darstellt.

Auch wenn sich nicht jeder zunächst mit den beiden jeweils sehr individuellen Persönlichkeiten identifizieren kann, so entwickelt man im Laufe des Films eine große Sympathie für die zwei Hauptdarsteller, wie auch für weitere Nebencharaktere: zum Beispiel für die Hausangestellte Philippes Yvonne und Magalie. 

Alles in allem überzeugt “Ziemlich beste Freunde” nicht nur mit einer äußerst guten Geschichte und Charakteren, aber vor allen Dingen durch die Intention - denn so wie Aristoteles sagte: Ohne Freunde können wir nicht gut sein und nicht gut leben.







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