Semikolon



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Es könnte deine Nachbarn, deine Familie, deine Kollegen oder deine Freunde treffen: Täglich versuchen tausende Menschen sich das Leben zu nehmen. Sie sind mutig und stark. Sie sind Überlebende und sie wollen dir etwas sagen. Das ist die Geschichte des Semikolon, das Leben rettet.  


Angststörung, Depression, Borderline-Syndrom. Das sind nur einige der Krankheiten, deren Symptome für Außenstehende nicht erkennbar oder schwer verständlich sind. Für Betroffene bedeutet das oft ein langer Leidensweg, angeblich allein und ohne Hoffnung auf Hilfe. Der einzige Ausweg aus ihrem Leiden scheint der Suizid zu sein.

Für all die Menschen, die sich davon angesprochen fühlen oder möglicherweise jemanden kennen, der betroffen sein könnte, gibt es Hoffnung und Unterstützung. Das Semikolon Projekt richtet sich an genau diese Menschen und hat sich der Suizidprävention verschrieben.


Was ist das Semikolon Projekt?

 

Amy Bleuel hatte lange Zeit ihres Lebens mit Mobbing, Missbrauch, Selbstverletzung, Suizidgedanken und anderen Problemen zu kämpfen. Als sie ihren Vater durch einen Suizid verlor, rief sie 2013 das Projekt Semikolon ins Leben.

Die Organisation "Project Semicolon" ist vor allem durch das Semikolon-Tattoo, hauptsächlich über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. bekannt geworden. Charlee Chandler und Matthew Wills standen hinter der PR Aktion und bis heute möchten sie zu Diskussionen über die Stigmatisierung von Menschen mit mentalen Problemen anregen.

Betroffene sollten die Gelegenheit haben über ihren Schmerz zu sprechen und dadurch ein Bewusstsein der Öffentlichkeit für dieses Thema schaffen.


„Your story is not over“


Was hat das Semikolon mit dem Ganzen zu tun? Für die Initiatoren des Projekts hat das Semikolon eine einfache aber bedeutende Message: "Ein Semikolon wird genutzt, wenn ein Autor seinen Satz eigentlich hätte beenden können, aber gewählt hat, es nicht zu tun. Der Autor bist du und dieser Satz ist dein Leben."

Das „Your story is not over“-Semikolon steht für die Geschichte jedes einzelnen, die noch nicht zu Ende ist. Geschichten von Depression, Ängsten, Selbstverletzung, dunklen Gedanken und Schicksalsschlägen, die den Sinn des Lebens in Frage stellen und Vorstellungen vom eigenen Tod alltäglich werden lassen.

Für Betroffene ist das Semikolon ein klares Zeichen der Hoffnung und erinnert sie daran, dass die Geschichte noch nicht vorbei ist. Die Aktion soll Betroffenen Mut machen, sie inspirieren und ihnen zeigen: „Ihr seid nicht allein“. Sie sollen „wissen, dass die eigene Geschichte zählt“. Das Projekt basiert auf der Überzeugung, dass es möglich ist Suizid vorzubeugen und hilft dabei die Zahl der jährlichen Suizide zu senken.


Ein Tattoo gegen das Schweigen


Die ersten Bilder verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Das Schöne ist, dass dem ganzen keine zeitlichen Grenzen gesetzt sind. Menschen aus der ganzen Welt teilen auch Jahre nach dem Start des Projekts ihre Bilder in verschiedenen sozialen Netzwerken. Nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, Freunde und Bekannte fingen an ihre Bilder und Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Damit hat das Semikolon Projekt ein Ziel schon erreicht: Den Dialog in der Öffentlichkeit.

Unter dem Hashtag #semicolonproject finden sich auf Instagram über 100.000 Fotos. Auf Twitter hat die Organisation mehr als 17.000 Follower und auf Facebook haben sich bereits mehrere Gruppen zusammengefunden, die sich mit dem Projekt beschäftigen. Darunter auch eine deutsche Gruppe mit dem Namen „Project Semicolon Germany“. Auf der Webseite kann man sich einen Account anlegen, um seine Geschichte mit anderen zu teilen oder sich (auch ohne Account) über diverse psychische Krankheiten und Möglichkeiten, anderen zu helfen, informieren.


Ein Zeichen der Hoffnung setzen


Viele von uns haben schlimme Erfahrungen gemacht oder kennen jemanden, der große Probleme mit sich und seiner Umwelt hat. Angst, Depression, Trauer, Selbstverletzung, Suizidgedanken, Einsamkeit und Scham hindern uns in den dunkelsten Stunden unseres Lebens um Hilfe zu bitten, wenn wir sie am dringendsten brauchen.

Das „Semicolon Project“ heilt keine psychischen Erkrankungen und löst keine Probleme. Es bringt Menschen in Kontakt und regt zum Austausch an.. Indem es die Öffentlichkeit aufklärt und auch Schulen Kurse anbietet, hilft das Semikolon Projekt jeden Tag dabei, Menschen nach ihrem Suizidversuch zu begleiten und andere davor zu bewahren. Auf diesem Wege hat die Organisation seit 2013 laut ihrer Webseite 5,2 Millionen Menschen geholfen. 








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Wichtiger Hinweis: Unser Tagebuch wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gepflegt und betreut. Wir bieten keine medizinische, juristische oder psychologische Beratung. Unsere Antworten basieren auf Lebenserfahrungen und der persönlichen Einschätzung unserer Autorinnen und Autoren. Sie sollen den Schreibern helfen, nicht alleine mit ihren Problemen dazustehen, ihnen Mut machen und neue Wege aufzeigen.

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